Zagórzyn, bracteate (C-type)

Fundort/Namen: Der Brakteat stammt, zusammen mit einem unbeschrifteten B-Brakteaten (IK 20), aus einem Hortfund und wurde 1927 dem dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen zum Kauf angeboten. Da die Brakteaten angeblich während des Krieges in Russland an der Beresina gefunden worden waren (Mackeprang 1952, 185f.), werden sie in älteren Publikationen unter der Fundortbezeichnung "Beresina-Raum" behandelt. Nach neueren Untersuchungen durch Bursche (1996) gehörten sie jedoch zu dem Hortfund von Zagórzyn (Wielkopolska, Polen), der 1926/1927 in einem Bronzekessel aufgefunden wurde (s. auch Axboe et al. 2011, 897). Externe Datierung: Der Hortfund von Zagórzyn enthielt u.a. römische Goldmedallions von Constantin II. (316-337) und Valentinian I. (367-375) sowie Solidi aus der zweiten Hälfte des 4. Jh.s. und weitere Objekte, wie goldene Perlen, Goldringe, eine Silberschnalle und eine goldene Menschenfigur (Axboe 2004, 326). Die Beifunde datieren die Niederlegung frühestens an das Ende des 4. Jh.s. Der Herstellungszeitraum der Goldbrakteaten umfasst nur etwa 100 Jahre von der Mitte des 5. bis in die zweite Hälfte des 6. Jh.s (Axboe 1998b, 232; Pesch 2005, 8). Insofern kann die Niederlegung des Hortfundes erst in der zweiten Hälfte des 5. Jh.s vollzogen worden sein. Die Darstellung auf dem Brakteaten gehört zudem bereits zu den stilisierten, entwickelten Formen, die eher am Ende des 5. Jh.s auftreten (Axboe 1998b, 233-248). Inschrift/Inschriftcharakter: Auf dem Brakteaten befinden sich eine Swastika und ein Zeichen, das wie eine Besenrune aussieht, beide mit punktförmigen Verdickungen an den Enden. Axboe et al. (1986, 19) halten eine Vergesellschaftung von Rune und Zeichen für möglich. Nowak (2003, 564) hingegen hält es für fraglich, ob in dem Zeichen eine Rune vorliegt.